Friday, 15. January 2010 08:00 Uhr Alter: 14 yrs
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Von: Kuratorium perfekter Zahnersatz

Zähne gehen, Aussprache bleibt – zumindest vorerst

Dissertationspreis vergeben: Studienthema ist Kompensationsfähigkeit der menschlichen Artikulation


Wie wirkt sich der Verlust der Seitenzähne auf die Aussprache aus? In seiner Dissertationsarbeit ging der Marburger Dr. med. dent. Daniel Weber dieser Frage nach und wurde dafür vom Kuratorium perfekter Zahnersatz (KpZ) mit dem Dissertationspreis 2009 gewürdigt. Die überzeugenden Ergebnisse seiner Studie präsentierte der 31-Jährige auf der Pressekonferenz am 23. September in Hamburg. 

Ein Kiefer ohne Seitenzähne, beide Kiefer ohne Seitenzähne, mal nur die rechte, mal nur die linke Seite: In seiner Studie „Zum Einfluss des Verlustes von Seitenzähnen auf die Sprachlautbildung“ untersuchte Dr. med. dent. Daniel Weber an zahnlosen Testpersonen verschiedene „Bezahnungsvarianten“ mit veränderten Modellen von Totalprothesen. Wie klingen das „K“, wie das „CH“, das „T“ oder ein „SCH“ mit mehr oder weniger Zähnen im Mund? Die Testpersonen lasen immer wieder den gleichen Text, der mit Hilfe instrumentalphonetischer Möglichkeiten aufgezeichnet wurde. Anschließend wurden die Einflüsse bewertet.  

Die Studien-Ergebnisse zeigen, dass sich zumindest in der ersten Zeit nach dem Einsetzen der Testprothesen nur wenig relevante und reproduzierbare Veränderungen in der Sprachlautbildung ergeben. „Diese Resultate beweisen, dass wir unsere Aussprache auch bei fehlenden Seitenzähnen zum Teil ausgleichen können“, so Dr. Weber. Der Zahnmediziner sprach in seinem Fazit von so genannten „gewohnten Artikulationsmustern“, die zunächst aktiv beibehalten würden. Da Zahnlücken jedoch immer zu Verschiebungen im sensiblen System von Zähnen, Zunge, Kiefer und Gaumen führen könnten, vermutet Dr. Weber, dass diese Kompensationsfähigkeit im Laufe der Zeit immer weiter abnehmen wird. Wie lange die Ausgleichsmechanismen funktionieren, wird daher Thema weiterführender Studien sein.